17.04.2021     Leben & Bildung

Landkreis Helmstedt wird Hochinzidenzkommune

Nun hat es auch den Landkreis Helmstedt erwischt: Nach den letzten aufeinanderfolgenden Tagen mit Inzidenzzahlen über 100 wird der Landkreis nun auch Hochinzidenzkommune. Vereinfacht ausgedrückt gelten damit wieder die Regelungen vom Lockdown vom Anfang März. Dieses wird per Allgemeinverfügung bekanntgegeben. Die Schulen und Kindertagesstätten sowie der Einzelhandel schließen wieder. Für Treffen im privaten Bereich gilt wieder die 1-plus-1-Regel, d.h. ein Haushalt plus eine Person. Eine Ausgangssperre wird es hingegen noch nicht geben. Die Regelungen werden ab Dienstag gelten.

Die Schulen gehen wieder in den Distanzunterricht. Ausnahmen gibt es für Grund- und Förderschulen sowie für Abschlussklassen. Diese bleiben im Wechselunterricht. Bei Inzidenzzahlen zwischen 100 und 150 können die Landkreise vor Ort selbst entscheiden, ob sie eine Ausgangssperre einrichten. „Für den eher ländlich geprägten Landkreis Helmstedt wäre eine Ausgangssperre kaum zielführend und bei Inzidenzen
unter 150 daher nicht verhältnismäßig“, erklärt Landrat Gerhard Radeck. Bereits Anfang April hatten die Inzidenzzahlen an drei aufeinanderfolgenden Tagen die 100 überschritten. Zu diesem Zeitpunkt konnte man nach Analyse des Infektionsgeschehens davon ausgehen, dass die Überschreitung nur vorübergehend sein würde. Dies rechtfertigte es aus Sicht des Landrates nach Abstimmung im Krisenstab, von der Erklärung zum Hochinzidenzgebiet abzusehen. „Wenn die Inzidenzen um die 100 schwanken, kann man es niemandem vermitteln, wenn alle paar Tage gelockert und dann wieder verschärft wird“, erklärt Radeck. Die weitere Entwicklung der Zahlen hat dieser Einschätzung dann auch rechtgegeben. Am heutigen Samstag überschreiten die Inzidenzzahlen des Landes am vierten Tag hintereinander die 100-Marke. Für die Rechtsfolgen nach der Niedersächsischen Corona-Verordnung sind die Zahlen des Landes maßgeblich, nicht die tagesaktuellen der Landkreise. Da aufgrund unterschiedlicher Meldezeitpunkte die Zahlen des Landes zu denen der Landkreise um einen Tag zeitverzögert sind, erlauben die
eigenen Zahlen den Landkreisen sozusagen den „Blick in die Glaskugel“. Daher ist schon heute klar, dass die Zahlen des Landes auch morgen über 100 liegen werden.

In der Lagebesprechung des Krisenstabes wurde das Infektionsgeschehen im Kreisgebiet erneut analysiert. Es sind weiterhin keine Hotspots zu verzeichnen. Das diffuse Infektionsgeschehen macht es aber auch schwieriger, gezielte Maßnahmen zu treffen. Derzeit ist von weiterhin hohen Infektionszahlen auszugehen. „Das Corona-Nachverfolgungsteam arbeitet bei derart hohen Zahlen am Limit“, verdeutlicht Radeck.
„Dies und die Tatsache, dass in der Helios-Klinik derzeit bereits 10 von 14 Intensivbetten der Corona-Station belegt sind, machen die Notbremse nun leider erforderlich.“

Die Erklärung zur Hochinzidenzkommune kann erst aufgehoben werden, wenn die Inzidenzzahlen an sieben aufeinanderfolgenden Tagen unter 100 liegen. Die Maskenpflicht in den Fußgängerzonen der Städte Helmstedt und Königslutter am Elm wurden per gesonderter Allgemeinverfügung im zeitlichen Gleichklang mit der Landesverordnung bis zum 09. Mai verlängert.

Presseinfo: Landkreis Helmstedt