28.07.2022     Freizeit und Kultur

Ein Brückensachlag von damals zu heute

Eine Veranstaltung der Heimatstube Groß Brunsrode zum 50-jährigem Jubiläum der Gemeinde Lehre.

Die Führung durch Groß Brunsrode zum Gemeinde Jubiläum war gut besucht.

Die Führung durch Groß Brunsrode zum Gemeinde Jubiläum war gut besucht.

Als Erstes startete der Dorfrundgang durch den alten Ortskern. „Bekanntmachuuung!“ - wie einst der letzte Gemeindediener des Ortes, Paul Dannenberg bis Anfang der 1960er Jahre begrüßte, heißt heute Ortsheimatpfleger Lothar Bremer mit einer Glocke die wartenden Besucher zu dem historischen Dorfrundgang willkommen.

Der Weg führte zu den alten Höfen im Ortskern nach einer Karte von 1760, als die Bewohner fast ausschließlich von der Landwirtschaft lebten. Ackerhöfe, Halbspänner, Kothhöfe und Brinksitzer, insgesamt 27 Hofstellen gab es – sowie den Adelshof mit den zugehörigen Gebäuden. Nicht alle waren noch im Ort vorhanden.  Mit großformatigen Bildern der Höfe aus der Zeit von 1908 bis 1962 ging es zu durch das Dorf, begleitet mit geschichtlichen Informationen zu den einzelnen Hofstellen. Groß Brunsrode war ein Bauerndorf, das sich selbstständig versorgten konnte.

Dank der Unterstützung von Andreas Rebel und Kerstin Jäger, die die jeweilig zugehörenden Bilder zeigten, war es den Teilnehmern möglich, die Veränderung im Ort war zunehmen. Besonders erwähnenswert ist noch, dass einige der Häuser in ihrer Grundsubstanz über 200 Jahre alt sind. So ist eines der ältesten Häuser nachweislich aus dem Jahr 1805. Ein weiteres hat wohl im Jahre 1760 in seiner Ursprungsform schon dort gestanden. Den Balkeninschriften ist zu entnehmen, dass einige Höfe einer Feuersbrunst mit dramatischem Ausgang zum Opfer gefallen sind.

Auch Geschichten, die Teilnehmer zu dem Rundgang beitrugen, führten zu Erinnerungen und Heiterkeit. Heute gibt es noch 4 Höfe, die Land- oder Viehwirtschaft betreiben.

So endete der Rundgang nach ca. 1,5 bis 2 Stunden an der Heimatstube, wo am Samstag Kaffee und Kuchen angeboten wurde. Danke an Ina Rebel und Martina Bremer, die im Außenbereich eine Kaffeetafel aufgebaut hatten, aber aufgrund des einsetzenden Regens alles wieder in die „Gute Stube“ verlagern mussten.

Hier erwartete die Besucher einige Veränderungen. In der Coronapause ist eines Wintertages eine Wasserleitung im Treppenhaus vom Frost geplatzt. Umfangreiche Arbeiten hinterließen in den Ausstellungsräumen viel Schmutz und Staub, der von dem Team der Heimatstube vorab beseitigt wurde.

Filmvorführung im DGH  der Gaststätte „Zum Krug“

Abends ging es dann auf den Saal des DGH. Videofilme mit alten Bildern vom Turnhallenbau 1964/65, von einem kompletten Ablauf des Schweinebratens 1974 der „Jungen Gesellschaft“ im Wald sowie den Bau des Sportheimes waren zu sehen.

So gab es viel Heiterkeit, wenn man sich oder Familienmitglieder vor 40 bis 50 Jahren bei der Arbeit erkannte. Besonders hervorzuheben ist dabei der große Zusammenhalt, den die Dorfgemeinschaft ausmachte. Ein großer Teil der geleisteten Aufbauarbeiten geschah in Eigenleistung. In einer heutigen Zeit kaum noch vorstellbar.

Etwa 140 Personen nahmen insgesamt an den Veranstaltungen teil. Für die Heimatstube und das Team waren diese beiden Tage ein voller Erfolg.

Wer interessiert ist, sich in der Heimatstube mit einzubringen kann sich gern beim Ortsheimatpfleger Lothar Bremer melden. Tel: 05308-3826 oder lotharbremer(at)gmx.de.

Wir freuen uns über jede Unterstützung.